Das und mehr erfahren Sie hier über die Sicherheit von Elektroautos
- Elektroautos sind ähnlich sicher wie solche mit anderen Antriebsarten.
- Das Batteriesystem hat zahlreiche Absicherungen, die einen Stromschlag verhindern.
- Bei der Brandbekämpfung eines Elektroautos ist wie bei einem konventionellen Fahrzeug vorzugehen.
Sicherheitsregeln zum Umgang mit der Hochvoltanlage
Von zertifizierten Elektrofahrzeugen gehen weitgehend vergleichbare Gefahren aus wie von Fahrzeugen mit anderen Antriebsarten (Kraftstoff, Gas).
Wir stellen der Feuerwehr Rettungsleitfäden und Rettungsdatenblätter zur Verfügung.
Sicherheitsmaßnahmen beim Laden
Schutzschalter sowohl in der Batterie als auch im vollständig isolierten Ladekabel sorgen für sicheres Laden bei Regen. Der Ladevorgang startet erst, wenn beide Stecker des Kabels sicher verbunden sind und seitens des Fahrzeugs sowie seitens der Infrastruktur überprüft wurde, dass eine sichere Verbindung besteht. Erst dann fließt der Strom, womit das Laden auch bei Regen sicher ist.
Wie bei jedem Gewitter sollte der ungeschützte Aufenthalt im Freien sowie der Kontakt zu elektrischen Einrichtungen vermieden werden. Bei Blitzeinschlägen im Auto oder in der Umgebung können Schäden an den internen Stromkreisen des Fahrzeugs und an der Ladestation die Folge sein. In der Regel verfügen Ladestationen daher über einen Überspannungsschutz. Am besten Sie erkundigen sich beim Betreiber der Ladestation über das Vorhandensein einer entsprechenden Schutzvorrichtung.
Nein. Durch zahlreiche Absicherungen des Hochvolt-Systems besteht im Wasser kein erhöhtes Stromschlagrisiko. Darüber hinaus sind beide Potentiale in der Batterie gegenüber "Erde" isoliert. Somit fließt kein Strom vom Fahrzeug durch das Wasser zur "Erde", was für einen Stromschlag erforderlich wäre.
Nein. Dafür müssten Sie beide Pole berühren - also die Plus- und die Minus-Leitung. Außerdem verfügt das Hochvolt-Batteriesystem über zahlreiche Absicherungen, die einen Stromschlag verhindern.
Bei fachgerechter Installation ist die Ladestation in das elektrische Sicherheitskonzept des gesamten Hauses integriert.
Es ist nicht vorgesehen, dass in den Stecker gefasst wird. Der Stecker ist so gestaltet, dass ein Finger die Steckkontakte im Normalfall nicht erreichen dürfte. Viel wichtiger ist aber, dass der Stromfluss erst zustande kommt, wenn ein „Hand Shake Verfahren“ durch die Kommunikationsleitung des Kabels stattgefunden hat. Der Strom wird also nur dann freigeschaltet, wenn der Stecker fest im Fahrzeug steckt und sowohl Auto als auch Wallbox die Verbindung überprüft und bestätigt haben.
Das Kabel ist während des gesamten Ladenvorgangs sowohl in der Wallbox als auch im Fahrzeug fest verankert. Ein Entfernen des Ladekabels während des Ladens zum Beispiel über die Notentriegelung beendet den Ladevorgang.
Bei unsachgemäßem Entfernen des Ladekabels erkennen sowohl Fahrzeug als auch Ladeinfrastruktur ebenfalls den Fehlerfall, die Verbindung wir unterbrochen und schnellstmöglich und nach international anerkannten Sicherheitsstandards der Strom abgeschaltet.
Ein Durschneiden stellt ein grob missbräuchliches und unsachgemäßes Verhalten dar, wovon dringend abzuraten ist. Es drohen lebensgefährliche Gefahren.
Nichtsdestotrotz erkennen sowohl Fahrzeug als auch Ladeinfrastruktur den Fehlerfall, die Verbindung wird unterbrochen und schnellstmöglich und nach international anerkannten Sicherheitsstandards der Strom abgeschaltet.
Bei einer fachgerechten Installation ihrer Ladeinfrastruktur durch ausgebildetes Fachpersonal dürfte ein solches Risiko nicht bestehen.
Nur bei einem nicht fachgerechten Anschluss Ihrer Ladestation kann es zum Beispiel zu einem Stromausfall kommen.
Brennbarkeit eines Elektrofahrzeugs und Löschmethoden
Ja. Fahrzeugbrände sind, wie auch bei konventionellen Fahrzeugen, möglich. Bei Elektrofahrzeugen besteht zudem das geringe Restrisiko einer verzögerten Brandentstehung. Insbesondere bei einer Beschädigung der Hochvolt-Batterie, in der elektrische und chemische Energie gespeichert sind. Die festen und flüssigen Chemikalien darin können brennen. Einen Metallbrand des Lithiums gibt es jedoch nicht.
Das hängt vom Einzelfall ab. Mit geeigneten Löschmethoden der Feuerwehr ist der Brand eines Elektroautos beherrschbar.
Da der Löschvorgang immer auch situationsabhängig ist, sollte wie bei einem normalen Fahrzeugbrand vorgegangen werden. Wichtig ist dabei, die Rettungsdatenblätter zu beachten.
Nein. Bei einem Brand kann sofort mit Wasser gelöscht werden. Der Wasserstrahl verursacht höchstens einen lokalen Kurzschluss am möglicherweise offenen Hochvolt-System, aber es fließt kein Strom in den Löschwasserstrahl. Und da in Lithium-Ionen-Batterien kein elementares Lithium verbaut ist, ist auch in dieser Hinsicht der Kontakt mit Wasser unproblematisch.
Bei jedem Brand werden toxische Gase und Brandrauch freigesetzt. Daher sollte man von einem brennenden Fahrzeug immer einen Sicherheitsabstand einhalten. Auch die Feuerwehr geht bei einem Batteriebrand genau wie bei einem konventionellen Fahrzeugbrand mit entsprechenden Atemschutzgeräten vor.
Bei der Brandbekämpfung eines Elektrofahrzeugs ist wie bei einem konventionellen Fahrzeug vorzugehen.
Vom Brand eines Elektrofahrzeugs gehen vergleichbare Gefahren aus wie von dem eines Fahrzeugs mit konventionellem Antrieb. Ausschlaggebend für die Rauch- und Wärmefreisetzung sind neben Batterie und Kraftstoff auch sämtliche im Fahrzeug verbauten Materialien. Deshalb muss sich auch das Vorgehen der Feuerwehr in diesem Fall nicht von ihrem konventionellen Vorgehen unterscheiden. Generell gilt: Tiefgaragen sind bei brennenden Fahrzeugen immer sofort zu verlassen.
Vereinzelt wird Elektrofahrzeugen die Nutzung von Parkhäusern und Tiefgaragen verboten. Unsere Sicherheitsuntersuchungen ergaben jedoch keinerlei Notwendigkeit einer solchen Einschränkung. Die endgültige Entscheidung liegt aber im Ermessen jedes einzelnen Betreibers.
Gesundheitsrisiken
In aller Regel nicht, schließlich fließen die im Betrieb entstehenden elektromagnetischen Felder bereits in die Planung neuer Fahrzeuge mit ein. Diese werden so konzipiert, dass selbst Beeinträchtigungen von besonders sensiblen Personen vermindert werden, wie zum Beispiel Trägern medizinischer Implantate.
Sicherheit bei Pannen und Unfällen
Das Elektrofahrzeug kann durch ein geeignetes Fachunternehmen abgeschleppt werden. Genauere Hinweise können Sie dem Bedienungshandbuch entnehmen. Beim Abstellen nach einem Brand sind besondere Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Übrigens: Auch E-Autos werden vor der Markteinführung einem Crashtest unterzogen.
Für verunfallte Elektro- oder Hybridfahrzeuge gilt: sie müssen aus Brandschutzgründen in einem abgesperrten Bereich im Freien abgestellt werden - mit ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen, Gebäuden, brennbaren Gegenständen und Untergründen. Das Abstellen eines Elektro- oder Hybrid-Fahrzeugs mit beschädigtem Batterie-System in einer geschlossenen Halle wird keinesfalls empfohlen.
Darüber hinaus sind herstellerspezifische Hinweise, wie zum Beispiel Rettungsdatenblätter, zu beachten. Sind die Hochvolt-Komponenten von verunfallten Elektro- oder Hybridfahrzeugen der Witterung direkt ausgesetzt, müssen diese mit einer wetterfesten Plane abgedeckt und entsprechend gekennzeichnet werden. Dies ist besonders bei Fahrzeuganlieferungen außerhalb der Geschäftszeiten zu beachten.
Verunfallte Elektro- oder Hybridfahrzeuge müssen nach lokalen Quarantänebestimmungen sicher abgestellt werden, bis ein Wiederentflammen nicht mehr wahrscheinlich ist. Die Dauer sowie das weitere Vorgehen - wie etwa Ausbau, Reparatur oder Entsorgung - ist immer fallspezifisch und wird von einem Hochvoltexperten festgelegt.
Wie bei jedem Unfall sollten alle Insassen das Fahrzeug umgehend verlassen und sich an einen sicheren Ort begeben. Es müssen die üblichen, notwendigen Sicherheits- und Absperrvorkehrungen getroffen werden.
Nach einem Unfall kann ein Brand sofort, verzögert oder teilweise sogar erst nach Tagen beginnen - insbesondere, wenn die Batterie durch den Unfall geschädigt wurde. Daher ist die Unfallstelle stets abzusichern und alle beteiligten Personen in Sicherheit zu bringen.
Das ist zwar höchst unwahrscheinlich, aber insbesondere bei schweren Unfällen nicht völlig auszuschließen. Erkennt das System einen Unfall, bei dem die Airbags ausgelöst wurden, werden Hochvolt-Batterie und -Bordnetz automatisch voneinander getrennt. Außerdem sind die Fahrzeuge mit mehreren verschiedenartigen Schutzmechanismen ausgestattet:
- Das gesamte Hochvolt-System ist berührgeschützt angelegt.
- Das Hochvolt-System ist zudem vollständig von der Fahrzeugkarosserie isoliert - sogenannte galvanische oder elektrische Trennung.
- Das Hochvolt-System wird bei schweren Unfällen mit Airbag-Auslösung sofort abgeschaltet.
Das genaue Vorgehen ist in den jeweiligen Rettungsdatenblättern noch einmal ausführlich beschrieben.
Alle ID. Modelle sind durch einen Unterfahrschutz besonders gesichert.